GEWACHSEN UND GEPFLEGT:
UNSERE TRADITION

Obst vom Bodensee steht für viele Prozesse unter einer Philosophie: kultiviert auf fruchtbarem Land, weitergegeben in Tradition der Erbfolge und stets nach dem jeweiligen Stand der Obstbautechnik perfektioniert. Seit vielen Jahrhunderten fortgesetzt von immer neuen Meistern der Landwirtschaft – und bis heute mit viel Herz und Engagement gepflegt.

DER OBSTANBAU AM BODENSEE
IM WANDEL DER ZEIT

Schon um 4800 v. Chr. verspeisten unsere Vorfahren am Bodensee Obst. Die Früchte waren allerdings um einiges härter und schmeckten wahrscheinlich noch nicht so lecker wie heute. Dennoch wurden rundum die Pfahlbauten nicht nur reichlich Kerne und Steine dieser Obstkulturen gefunden, sondern auch Apfelschnitze und -schalen als erste Hinweise auf eine Dörrung, Vermostung und Einlagerung der Früchte. Im 3. Jahrhundert v. Chr. kannten dann die Römer am See schon eine ganze Reihe von Apfelsorten. Und rund 300 Jahre n. Chr. fanden die Sueben (Germanen, die als die ersten Schwaben bekannt sind) am Bodensee einen gut betriebenen Obstanbau vor – entstanden durch Römer und Kelten.

Um 820 war der Garten des Klosters St. Gallen auf der Reichenau die erste planmäßige Obstanlage am Bodensee. Die Apfelsorte `Goldparmäne` hat ihren Ursprung wohl um das Jahr 1200 und ist damit die vermutlich älteste Apfelsorte, die bis heute auf unseren Streuobstwiesen zu finden ist.

Anfang des 17. Jahrhunderts wurde Obstbau schließlich zur gesellschaftlichen Aufgabe und nicht mehr allein im Garten, sondern auch in öffentlichen Bereichen betrieben. Entsprechende Regelungen zur Vererbung und dem Verkauf von Obstbäumen erarbeiteten dazu u.a. die Mönche des Klosters Salems.

1910 etablierte sich dann die erste Erzeugergemeinschaft am Bodensee. Der „Verband der Obstbauvereine im deutschen Bodenseegebiet“. Durchaus mit beachtlichem Erfolg: So kam es etwa 1937 vor allem bei der Sorte `Boskoop` zu einer Obstschwemme in deren Folge teilweise sogar Chaos ausbrach. Bis 1970 wurden nun die hohen Bäume nach und nach durch Niederstämme ersetzt, die sich wesentlich leichter ziehen, schneiden und ernten lassen.

Ab 1980 wurde der Apfelanbau noch weiter intensiviert – mit mehr Bäumen pro Hektar, mineralischer Düngung und Grasmulch zwischen den Reihen. Dazu kam eine Anpassung der Sorten. Trotzdem sind viele der „alten Sorten“ hier weiterhin zu finden: so z.B. „Boskoop“ oder „Golden Delicious“. Als Eltern unserer heutigen Sorten prägen deren gute Eigenschaften schließlich auch unseren modernen integrierten Anbau.