NEWS VOM BODENSEE

Die drei Apfelhoheiten vom Bodensee stehen für den Obstbau der Region und sensibilisieren für die Landwirtschaft.

Für Apfelkönigin Jasmin Eichenhofer und ihre beiden Apfelprinzessinnen Sina Bernhard und Mia Bentele ist nun knapp die Hälfte ihrer Amtszeit vergangen. Grund genug, sich bei den dreien nach ihren bisherigen Erlebnissen und weiteren Plänen zu erkundigen. Fesch anzuschauen sind Mia Bentele, Jasmin Eichenhofer und Sina Bernhard auf dem Foto, das sie am Ufer des Bodensees zeigt. Doch im Gegensatz zu bekannten Misswahlen geht es bei dieser Krönung nicht ums Aussehen, sondern in erster Linie um Fachwissen rund um den Obstanbau und um die Fähigkeit, dieses charmant zu vermitteln. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die drei Damen allesamt von Obsthöfen aus der Region stammen und dort von Kindesbeinen an ihre Liebe zu heimischen Früchten und speziell zu heimischen Äpfeln entdeckten. »Wir haben von Erdbeeren bis hin zu Kirschen eigentlich alles, was das Herz glücklich macht. Unsere Hauptkultur sind jedoch Äpfel. Meine Oma hat täglich Apfelmus gemacht. Ich habe früh gelernt, wie wahnsinnig vielfältig Äpfel sind«, erzählt Jasmin Eichenhofer. Auch Mia Bentele schwärmt ebenfalls von den vielseitigen Aufgaben, mit denen sie im elterlichen Betrieb großgeworden ist. Obwohl sie schon früh Traktor und Stapler fahren durfte, war ihre Lieblingsbeschäftigung eine andere: »Am schönsten war und ist für mich immer noch die Ernte, bei der schon immer die ganze Familie zusammengeholfen hat«, berichtet sie strahlend. Sina Bernhard erinnert sich ebenfalls als erstes an die »coolen Zeiten«, die sie auf dem Traktor, mit ihrer Oma auf dem Feld oder mit ihrer Mutter im hauseigenen Hofladen verbracht hat.

Krone als Herzenswunsch

Die Liebe zum Obstbau hat alle drei so sehr geprägt, dass sie sie zum Beruf gemacht haben. Jasmin Eichenhofer studiert BWL-Handel und Agrarwirtschaft, Sina Bernhard ist Gärtnerin mit Fachrichtung Obstbau und steht kurz vor dem Abschluss ihrer Ausbildung zur staatlich geprüften Wirtschafterin für Obstbau und Obstveredelung und Mia Bentele, ebenfalls Gärtnerin mit Fachrichtung Obstbau, macht im November ihren Obstbaumeister. Erlebt haben die drei Apfelhoheiten im ersten Teil ihrer Amtszeit schon viel. Die Highlights der Veranstaltungen, auf denen sie Obst vom Bodensee repräsentierten, reichen von der »Fruchtwelt Bodensee « über die IBO Friedrichshafen und die »Grüne Woche« in Berlin bis hin zum Apfelkabinett im Bundeskanzleramt. »Dabei haben wir die gesamte politische Spitze um Bundeskanzler Olaf Scholz kennengelernt und konnten mit Cem Özdemir unter anderem über den Obstanbau reden«, erzählt Jasmin Eichenhofer. Und Sina Bernhard ergänzt: »Man erlebt Sachen, die man so sonst niemals mitkriegen würde, hat enormen Spaß, trifft wichtige Leute, an die man sonst nie rankommen würde, und kann denen schildern, wie wichtig der regionale Obstbau ist«. Damit benennt sie eine weitere Herzensangelegenheit, die sie und ihre Kolleginnen verfolgen: die Menschen für den Beruf des Landwirts und seine vielseitigen und arbeitsintensiven Aufgaben zu sensibilisieren. »Es ist ein faszinierender Beruf, der ganzjährige Arbeit erfordert«, betont Bentele und Eichenhofer ergänzt: »Es ist ein bemerkenswerter Beruf und jeder kann stolz darauf sein, wenn er den Beruf des Landwirts ausübt.«

Für den heimischen Obstbau

Die drei Hoheiten sind sich darüber im Klaren, dass sie in ihrer zweijährigen Amtszeit nicht die Welt verändern können, dennoch geben sie alles, um die Blickwinkel der Menschen zu verändern. »Wenn nur ein Tourist aus Überzeugung aufgrund des Aromas, der Region und der kurzen Transportwege Bodenseeäpfel kauft, ist das ein Grund, der mein Herz höher schlagen lässt«, verrät Jasmin Eichenhofer.

Apfelkönigin Jasmin Eichenhofer

Geburtsdatum, -ort // 20.11.2000 in Friedrichshafen
Studium // BWL-Handel-Agrarwirtschaft
Hobbys // Die Arbeit daheim auf unserm Obsthof, Kochen, Schwimmen
Motto // Wenn du liebst was du machst, geht alles leichter.
Ziele // Ich möchte meine Mitmenschen für den heimischen Obstanbau sensibilisieren. Es ist höchste Zeit, den Landwirten eine höhere Wertschätzung entgegenzubringen.

Apfelprinzessin Mia Bentele

Geburtsdatum, -ort // 05.10.2002 in Tettnang
Ausbildung // Gärtnerin Fachrichtung Obstbau
Beruf // Obst-/Hopfenbäuerin
Hobbys // Traktorfahren, Skifahren, Reiten
Motto // Either you win or you learn
Ziele // Unseren Betrieb genauso nachhaltig, zukunftsbewusst und erfolgreich zu führen wie mein Vater.

Apfelprinzessin Sina Bernhard

Studium/ Beruf // Gärtnermeisterin mit Fachrichtung Obstbau
Hobbys // Mitglied im Musikverein Kressbronn und der Landjugend Kressbronn
Motto // Irgendwie geht‘s immer weiter
Ziele // Noch sehr lange Obstbanbau am Bodensee machen zu dürfen und als Apfelprinzessin viele Menschen für meinen Beruf und unsere Produkte begeistern.

Alte Apfelsorten neu gezüchtet

Viele Apfelliebhaber erkundigen sich nach »alten« Apfelsorten. Diese haben jedoch aufgrund der veränderten Witterungsbedingungen und neuen Schädlingen heute kaum mehr Überlebenschancen. Die Obstbauern versuchen daher, die »neuen« Äpfel an die Standortgegebenheiten anzupassen und resistente Sorten zu definieren. Dabei verschwinden die älteren Sorten nicht, sondern es entstehen neue Züchtungen aus ihnen.

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Artikel mit freundlicher Genehmigung von "Die Allgäuerin":
www.dieallgaeuerin.de

Text: Marion Bässler; Fotos: Bischof Obstbau (1), Felix Karollus (2), Otica Fotografie (3), privat (2), Liana/stock.adobe.com (S. 67 u.); Freisteller Apfel: mika_48/stock.adobe.com